‘Die Bergretter’-Star Luise Bähr: “Diese Staffel bleibt nicht tränenlos”
Luise Bähr gibt im Interview Einblicke hinter die Kulissen von 'Die Bergretter' und verrät, wie mutig sie wirklich ist.
Am 16. November ist es endlich so weit: Dann startet die 15. Staffel von ‘Die Bergretter’ mit sechs brandneuen Folgen – jeweils donnerstags um 20.15 Uhr zu sehen im ZDF. Und diese haben es wieder in sich!
Denn um atemberaubende Action zu sehen, muss man sich gar keinen Hollywood-Streifen anschauen. Da kann die ZDF-Serie ziemlich gut mithalten. Für das Team ist kein Einsatz zu gewagt und kein Berg zu steil. Doch wer hier vor der Kamera steht, sollte Mut im Gepäck haben – das verriet Schauspielerin Luise Bähr (44) im Interview mit Liebenswert.
Sie selbst ist abenteuerlustig, liebt Herausforderungen und verkörpert bereits seit fast 10 Jahren schon ‘Die Bergretter‘-Liebling Katharina Strasser, die mutige Rettungssanitäterin. Privat ist die gebürtige Frankfurterin oftmals die “Zartbesaitete”, wie sie selbst gesteht. Warum? Das lesen Sie im Interview.
Fans dürfen sich freuen: ‘Die Bergretter’-Staffel 15 wird heiß!
Liebenswert: Luise Bähr, was macht die 15. Staffel so anders bzw. besonders im Vergleich zu den anderen Staffeln?
Luise Bähr: Ich durfte lernen, was ein Bambi Bucket ist. Haben Sie irgendeine Idee dazu?
Nein, absolut nicht!
So stand ich beim Dreh auch da. Ich hätte auch nicht gedacht, dass mich nach so vielen Jahren ‘Die Bergretter’ noch irgendetwas überraschen kann. Aber da musste ich wirklich nochmal nachlesen, was das ist. Tatsächlich ist das ein Korb, den man an Fluggeräte – in unserem Fall natürlich den Helikopter – hängen kann und benutzt, um Wasser aufzunehmen und Feuer zu löschen. Ich kann also schon mal so viel verraten: Es wird heiß in der Staffel!
Gibt es ein Happy-End für Markus Kofler und Katharina Strasser?
Eine Sache, die den Fans schon lange auf der Seele brennt, ist die Trennung Ihrer Rolle Katharina Strasser von Markus Kofler (Sebastian Ströbel) Ende Staffel 13. Seitdem hoffen sie auf ein Liebes-Comeback. Wie stehen die Chancen auf ein Happy-End für die beiden?
Ganz klar, die beiden sind ein absolutes Traumpaar! Ich kann schon so viel verraten, dass das einer von den beiden auf jeden Fall noch nicht vergessen hat. Katharina startet die 15. Staffel ja in festen Händen, aber es kommt einiges in Bewegung. Sebastian und ich sind auch privat ein super Team. Durch die ganzen Abenteuer, die wir während des Drehs zusammen erleben, ist eine echte Freundschaft entstanden, die fürs Leben bleibt. Was wir mit den beiden Königskindern Katharina und Markus machen, bleibt natürlich vorerst geheim. Aber so viel sei gesagt: Wer einmal wirklich geliebt hat, weiß, dass dieses Gefühl niemals ganz vergeht.
Sind Sie selbst ein romantischer Mensch?
Definitiv! Man kann mit mir zwar sehr gut Pferde stehlen, aber man kann mich auch sehr einfach romantisch beeindrucken. Denn ich bin schnell gerührt von Situationen, die mich emotional berühren.
Wie kann man Sie emotional berühren?
Indem man mein Herz bewegt. Es sind meist Kleinigkeiten, Situationen im Alltag oder Dinge, die ich mit meiner Tochter oder meinem Partner erlebe, für die ich eine große Dankbarkeit empfinde. Auch die Natur kann bei mir mit ihrer Schönheit solche Gefühle auslösen.
Gab es da auch beim Dreh der 15. ‘Die Bergretter’-Staffel einen Moment, der Sie emotional so richtig mitgenommen hat?
Ja, ich sage nur im Zelt. Es spielt in einer kalten Nacht im Winter. Ich glaube, diese Szene hat uns alle – vor und hinter der Kamera – sehr bewegt.
Dürfen Sie auch schon verraten, wer bei dieser Szene mit Ihnen vor der Kamera stand?
Dreimal dürfen Sie raten.
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Läuten bald die Hochzeitsglocken?
Privat sind Sie mit Ihrem Partner Bernhard Jasper schon viele Jahre zusammen und noch nicht verheiratet. Läuten da bald die Hochzeitsglocken?
Ich war kürzlich erst auf der Hochzeit einer Freundin und habe das sehr genossen. Wir haben den Schritt nicht am Anfang unserer Beziehung gemacht und irgendwann ist es dann auch irrelevant. Wir haben uns füreinander entschieden und nur das zählt. Aber wir machen immer einen Witz daraus und sagen wir heiraten, wenn wir mal Zeit dafür haben. Vielleicht in der Rente (lacht).
Zum Glück fragt mittlerweile keiner mehr von unseren Freunden oder Verwandten, wann es endlich so weit ist und ein Brautstrauß ist auf der Hochzeit meiner Freundin zum Glück nicht geflogen (lacht).
Der ‘Bergretter’-Dreh ist ja sicherlich nicht ganz ungefährlich. Gab es zuletzt Momente, die kritisch waren oder in denen etwas schief gegangen ist?
Wir haben das große Glück, dass wir seit Beginn der Produktion mit echten Bergrettern zusammenarbeiten. Sie sind hochprofessionell, beraten die Produktion und passen immer auf uns auf. Ohne sie wäre der Dreh gar nicht möglich. Wir sind immer gesichert und wissen, es kann nichts passieren – an sich brauchen wir nur Mut (lacht).
Aber natürlich passiert es auch hin und wieder, dass einer vom Team am Berg umknickt. Tatsächlich passieren die schlimmsten Unfälle aber erst dann, wenn man das Schlimmste schon überstanden hat und gerade “nur noch” den Berg runtergehen muss. Genau dann lässt die Konzetration nach und das ist gefährlich. Aber bisher ist bei uns noch nie etwas wirklich Schlimmes passiert! Toi, toi,toi, dass das so bleibt.
Das heißt, Sie haben beim Dreh gar keine Angst mehr?
Ich selbst bin abenteuerlustig und liebe den Nervenkitzel. Angst an sich habe ich keine. Es ist oft aufregend und kostet manchmal schon etwas Überwindung, etwas zu tun, was man noch nie vorher gemacht hat, aber das sind genau die Situationen, die ich suche und spannend finde. Aber auch immer mit dem Wissen, dass nichts passieren kann. Ich würde nie mein Leben aufs Spiel setzen. Ich teste gerne Grenzen aus, aber ich würde sie nie überschreiten.
Vor allem bestimmt mit Hintergedanken an Ihre Tochter, oder?
Ja auch. Ich wurde oft gefragt, ob ich durch das Mutter sein vorsichtiger geworden bin. Da muss ich tatsächlich sagen: Das bin ich nicht. Ich bin genauso abenteuerlustig wie zuvor. Aber ich bin grundlegend auch ein sehr bedachter Mensch.
Waren Sie schon früher – in der Kindheit – oft in den Bergen?
Ich war mit meinen Eltern früher oft in Südtirol, weil wir dort Verwandte haben. Da habe ich schon als Kind den Berg im Sommer lieben gelernt. Als ich dann älter wurde, habe ich den Wintersport für mich entdeckt. Ich bin Snowboarderin und habe durch ‘Die Bergretter’ auch endlich Skifahren gelernt und bin auch schon immer gerne Langlauf gefahren. Schön dass ich durch den Dreh nun die Berge zu allen Jahreszeiten erleben darf. Eins muss man aber auch sagen: Wer bei den ‘Bergrettern’ ist, muss die Berge auch einfach lieben – sonst ist man definitiv fehl am Platz.
Schaut Ihre Tochter ‘Die Bergretter’?
Nein, ich will nicht, dass sie mich als Schauspielerin sieht oder wahrnimmt. Sie weiß, was ich tue, aber ich möchte sie von dem ganzen Trubel fernhalten. Am Set ist sie auch nur selten dabei. Es wird sicher irgendwann die Zeit kommen, in der sie die Filme schauen möchte und das werde ich ihr dann auch nicht verbieten. Aber solange möchte ich, dass ich für sie einfach nur die Mama bin. Nicht weil ich finde, dass sie für ‘Die Bergretter’ zu jung ist. Das ist für mich auch das Besondere an der Serie, dass wir Zuschauer in allen Altersgruppen haben. Von Enkeln bis zu den Großeltern ist alles dabei.
Können Sie sich selbst im Fernsehen sehen und schauen dann die Serie?
Damit habe ich kein Problem, weil ich dann auch immer mit einem professionellen, kritischen Auge draufschaue und gucke, wie das Ganze umgesetzt wurde, um zu beurteilen was gut oder weniger gut funktioniert hat. Aber ich schaue die Folgen nie im Vorfeld an – obwohl sie mir auch vorab zugeschickt werden würden. Sondern immer erst zum Sendetermin, wenn sie dann am Donnerstagabend auch im Fernsehen ausgestrahlt werden.
Luise Bähr verrät: In diesen Momenten ist sie die Zartbesaitete
Welche Filme oder Serien schauen Sie privat? Müssen die auch so actiongeladen sein wie ‘Die Bergretter’?
Da bin ich eher die Zartbesaitete. Beim Schauen brauche ich immer eine Decke, unter der ich mich verstecken kann. Trotzdem gucke ich mir ganz tapfer alle Formate an, weil sie mich interessieren.
Mit wem macht es am meisten Spaß zu drehen? Oder anders gefragt: Mit wem ist es am schwierigsten, weil es so lustig ist, dass man gar nicht richtig arbeiten kann?
Wir haben alle die Einstellung: Arbeitszeit ist Lebenszeit. Deshalb machen wir uns das immer so schön wie möglich. Und es ist immer lustig. Es vergeht kein Tag, an dem nicht gelacht wird. Sebastian Ströbel ist leider eine Spaßkanone, was das Drehen manchmal schwer macht, weil wir eigentlich ernst bleiben müssen. Aber man muss echt sagen: Wir sind eine Bergretter-Familie, wir sind so zusammengewachsen. Es macht einfach mit jedem Einzelnen so viel Spaß zu spielen und zu arbeiten.
Zu der ‘Die Bergretter’-Familie stößt in Staffel 15 ein ziemlich bekannter Gast: Heidi Klum. Wie war der Dreh mit ihr?
Total aufregend und gleichzeitig unspektakulär. Sie ist so eine sympathische und professionelle Frau, die so viel Lebenslust und Energie versprüht. Es war wirklich schön mit ihr. Sie wollte keine Extrawurst und hat sich von vornerein ins Team integriert. Auch ihr Mann Tom war dabei, die Kinder kamen zu Besuch und haben in den Bergen Urlaub gemacht. Es war richtig familiär und nahbar.
Schauen Sie privat auch Germanys Next Topmodel mit Heidi?
Bisher noch nicht. Aber jetzt bin ich versucht, auch mal reinzuschauen. Denn ich bin echt ein Heidi-Fan geworden! Sie hat mich sogar zu ihrer weltberühmtem Halloween-Party eingeladen nach New York.
Ihre ausgefallenen Kostüme sind mittlerweile schon legendär und weltberühmt. Haben Sie sich auch als Kind schon gerne verkleidet?
Ich komme aus Frankfurt am Main und da wird Fasching großgeschrieben. Aber nicht nur als Kind habe ich mich gern verkleidet. Das mache ich auch noch heute gerne. Genau wie beim Schauspiel, kann man dadurch wunderbar in andere Rollen schlüpfen.
Kam dadurch früher bei Ihnen der Wunsch auf, Schauspielerin zu werden oder hatten Sie noch einen anderen Berufswunsch?
Mein Berufswunsch als Kind war “Chef”. Und im Prinzip bin ich ja heute wirklich mein eigener Chef geworden. Ich hatte tatsächlich nie den Wunsch, Schauspielerin zu werden. Das wurde mir quasi geschenkt. Ich habe seit Kindesbeinen Schauspielunterricht gehabt und ich hatte die schöne Chance, mein Hobby zum Beruf zu machen. Ich habe das lange nicht akzeptiert, weil ich aus einer Akademikerfamilie komme. Dann habe ich angefangen, Publizistik und Kommunikationswissenschaft zu studieren, um dann festzustellen: Ich habe doch bereits einen Beruf. Erst dann habe ich angefangen, dieses Geschenk auch richtig anzunehmen. Doch das hat echt eine Weile gedauert. Aber seitdem bin ich unglaublich glücklich damit! Wer darf schon sein Hobby zum Beruf machen?
Hatten Sie früher oder auch noch heute Vorbilder?
Ja, Audrey Hepburn – ihre Filme haben mich von Kindesbeinen an inspiriert.
So soll es für Katharina Strasser nach 10 Jahren bei ‘Die Bergretter’ weitergehen
15 Jahre ‘Die Bergretter’ – seit fast zehn Jahren sind Sie nun schon mit dabei. Wird es für Sie langsam Zeit, mal was Neues auszuprobieren?
Ich habe zwischen den ‘Bergretter’-Drehs noch Zeit, anderes zu drehen. Die Abwechslung ist sehr schön. Ich arbeite sehr gerne und viel – aber ich bin auch noch eine Mama. Und das ebenfalls sehr gerne. Ich könnte noch mehr arbeiten, aber mir ist es unglaublich wichtig, Zeit mit der Familie und meinem Kind zu haben. Und ich versuche so gut es geht, beide Seiten möglichst im Gleichgewicht zu halten. Jeder, der arbeitet und Kinder hat, weiß wie schwierig diese Jonglage sein kann.
Aber um auf die Frage zurückzukommen: Nach so vielen Jahren ist es mir bei ‘Die Bergretter’ immer noch nicht langweilig geworden! Weil wir so ein großartiges Team sind und so schöne Geschichten erzählen dürfen. Ich liebe es auch, dass wir so viel draußen sind und nicht im Studio drehen. Und auch meine Rolle Katharina entwickelt sich ja auch immer noch weiter. Ich bin zwar die erste, die geht, wenn es ihr zu langweilig wird und ich merke: Es gibt keine neue Entwicklung mehr. Aber so weit ist es bei der Serie noch nicht gekommen und deshalb will ich auch noch lange nicht gehen!
Wie sollte es für Ihre Rolle Katharina Ihrer Meinung nach weitergehen?
Ich wüsste auf jeden Fall eine Richtung, die alle Fans sehr glücklich machen würde (lacht). Tatsächlich würde ich mir aber für sie wünschen, dass sie mal wieder am Berg in Not gerät und sich mithilfe der anderen oder durch ihre eigenen Stärken rettet.
Dürfen die Fans denn nach der letzten Staffel aufatmen? Es droht erstmal kein weiterer Serien-Tod?
Ich kann nur so viel sagen: Diese Staffel bleibt garantiert nicht tränenlos.
Audrey Hepburn & Co.: Diese Rollen würde Luise Bähr gerne spielen
Dann sollten die Taschentücher schon mal bereitgestellt werden. Auf welche Rollen haben Sie denn in Zukunft richtig Lust?
Mich interessieren Biografien sehr. Ich würde gerne mal Menschen spielen, die wirklich gelebt haben.
An wen denken Sie dabei? Audrey Hepburn vielleicht?
Das haben Sie gesagt, aber ja. Das würde mich natürlich reizen. Aber auch generell Menschen aus einer anderen Epoche zu spielen würde mir Spaß machen und wäre mal eine besondere Herausforderung.